Seife

Seife
Seife Sf std. (8. Jh.), mhd. seife, ahd. seiffa, mndd. sēpe, mndl. sēpe Stammwort. Entsprechend ae. sāpe. Ae. sāp, ahd. seifa bedeuten "Harz", das Wort Seife kann eine Zugehörigkeitsbildung dazu sein. Das Harz wiederum kann als "das Tröpfelnde" bezeichnet sein, vgl. ae. sīpian, mhd. sīfen "tröpfeln". Die Seife (l. sāpo m.) ist nach römischer Überlieferung von den Galliern erfunden und von den Germanen viel gebraucht worden. Gemeint ist aber zunächst ein Mittel zum Rotfärben der Haare, dann erst ein Reinigungsmittel. L. sāpo ist sicher ein Lehnwort, vermutlich aus dem Germanischen (obwohl der Lautstand nicht dafür spricht); eine ererbte Entsprechung zu dem germanischen Wort könnte in l. sēbum "Talg" vorliegen, zu dem auch toch.A sip-, sep- "salben" gestellt wird. Die Zusammenhänge sind weder sachlich noch lautlich ausreichend klar. Verb: seifen.
   Ebenso nndl. zeep, ne. soap; Sieb.
Reuter (1906), 56f.;
Pisani, V. Annali della Facoltà di Filosofia e Lettere 10 (1957), 167f.;
Röhrich 3 (1992), 1459f. west- und nordgermanisch iz.

Etymologisches Wörterbuch der deutschen sprache. 2013.

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  • Seife [1] — Seife wird hergestellt durch Behandeln von Fett oder fettem Oel mit Lauge, meist durch Sieden, in einzelnen Fällen durch Zusammenrühren des geschmolzenen Fettes mit der Lauge, bisweilen auch auf halbwarmem Wege. Die Laugen sind entweder Kali… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Seife [4] — Seife und Seifenpulver. Der stets wachsende Bedarf der Kunstbutterfabriken an guten Fetten aller Art, die früher hauptsächlich in der Seifenfabrikation Verwendung fanden, hat bereits vor dem Kriege in dieser einen Notstand hervorgerufen, der sie… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Seife [3] — Seife. ^– In neuerer Zeit haben viele Seifenfabriken angefangen, Fettsäuren mit Lösungen von kohlensauren Alkalien in Seife überzuführen. Diese sogenannte Karbonatverseifung wird in folgender Weise ausgeführt: Die zuvor genau berechnete… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Seife [5] — Seife in Zinntuben ist neuerdings ein begehrter Artikel geworden. Sie muß eine milde Seife sein, da bei einem Alkaliüberschuß das Zinn angegriffen wird. Dies tritt besonders ein, wenn man bei der Herstellung stärkere kohlensaure Lösungen… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Seife [2] — Seife, in der Druckerei und Färberei. Unter Seife versteht man bekanntlich ein Gemisch von Alkalisalzen einiger höherer Homologe der Fettsäurereihe, namentlich der Stearin , Palmitin , Oelsäure und andrer nahe verwandter Säuren. Die Natriumsalze… …   Lexikon der gesamten Technik

  • Seife — Seife: Das westgerm. Substantiv mhd. seife, ahd. seifa, seipfa, niederl. zeep, engl. soap, das im Ahd. und Aengl. auch »‹tropfendes› Harz« bedeutete, gehört mit mhd. sīfen, aengl. sīpian »tröpfeln, sickern« zu der unter ↑ Sieb behandelten… …   Das Herkunftswörterbuch

  • Seife — Seife, 1) (Chem.), die Fette lassen sich in chemischer Beziehung betrachten als Salze, welche aus einer od. mehren eigenthümlichen Säuren, die bei gewöhnlicher Temperatur theils flüssig, theils fest sind, u. einer gemeinsamen Base, dem Lipyloxyd… …   Pierer's Universal-Lexikon

  • Seife — Seife, das Produkt der Einwirkung von ätzenden Alkalien und Wasser auf Fette. Letztere bestehen aus Glyzeriden der Stearinsäure, Palmitinsäure und Ölsäure (Stearin, Palmitin und Olein), und diese Fettsäureglyzerylester werden durch Lösungen von… …   Meyers Großes Konversations-Lexikon

  • Seife — [Basiswortschatz (Rating 1 1500)] Auch: • Seifenoper Bsp.: • Nimm viel Seife und Wasser! • Ich habe Seife …   Deutsch Wörterbuch

  • Seife — Seife, zum Waschen dienendes chem. techn. Produkt, das beim Versieden von Fetten mit Kali oder Natronlauge, sowie beim Neutralisieren von Fettsäuren mit Alkalien oder kohlensauren Alkalien entsteht. Die dabei stattfindende chem. Reaktion,… …   Kleines Konversations-Lexikon

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